In den dunklen Winkeln Europas, verborgen in prächtigen Galerien und vergessenen Schlössern, liegen Gemälde, die von unheimlichen Geheimnissen umgeben sind. Doch diese Kunstwerke sind alles andere als gewöhnlich. Weit entfernt von bloßen Darstellungen von Schönheit oder Emotion, sollen sie Träger von Flüchen sein – Vorboten des Unglücks und unerklärlicher Ereignisse. Manche glauben sogar, dass schon ein zu langer Blick auf diese Bilder Katastrophen oder gar Wahnsinn hervorrufen kann.
Glücklicherweise befinden sich viele dieser vermeintlich verfluchten Meisterwerke in der Nähe von Deutschland und Österreich – nur eine kurze Reise entfernt und damit umso verlockender, sie mit eigenen Augen zu sehen … wenn du dich traust.
Hier sind drei der berüchtigtsten verfluchten Gemälde Europas:
Der Fluch von The Crying Boy
Auf den ersten Blick ist The Crying Boy nichts weiter als ein trauriges Porträt – ein junger Junge mit Tränen auf den Wangen, sein kummervoller Blick direkt auf den Betrachter gerichtet. Doch Mitte der 1980er Jahre wurde dieses scheinbar harmlose Gemälde zum Mittelpunkt einer der unheimlichsten übernatürlichen Legenden Großbritanniens.
Alles begann am 5. September 1985, als The Sun eine sensationelle Geschichte veröffentlichte: Ein Feuerwehrmann aus Essex behauptete, er habe das Bild an mehreren Brandorten gesehen. Während alles um es herum in Flammen aufging, blieb The Crying Boy auf unerklärliche Weise unversehrt.
Berichte aus ganz Großbritannien folgten. Feuerwehrmann Peter Hall bemerkte, dass seine Kollegen in Nordengland das gleiche Phänomen beobachtet hatten. Sein eigener Bruder, Ron Hall, tat die Geschichte zunächst als Aberglauben ab – bis sein Haus in South Yorkshire niederbrannte und das Gemälde als einziges unversehrt blieb. Wütend versuchte er, die vermeintlich verfluchte Leinwand eigenhändig zu zerstören.
Weitere Fälle häuften sich. Dora Brand aus Surrey verlor nur wenige Wochen nach dem Kauf des Bildes ihr Zuhause durch ein Feuer. Das einzige, was unversehrt blieb? The Crying Boy.
Auch die Familie Godper in South Yorkshire ereilte das gleiche Schicksal – alle Bilder verbrannten, nur dasjenige, das sie am meisten fürchteten, blieb bestehen.
Ende 1985 erreichte die Hysterie ihren Höhepunkt. The Sun rief verängstigte Besitzer dazu auf, ihre Kopien des Gemäldes zur Vernichtung einzusenden. Scheiterhaufen wurden entzündet, und die unheimlichen Gesichter verschwanden in den Flammen. Und doch lebt die Legende weiter.
War alles nur Massenhysterie? Ein merkwürdiger Zufall? Oder war The Crying Boy tatsächlich feuerfest – sein unheimliches Überleben ein Zeichen für etwas weitaus Düsteres?
Der unheilvolle Fluch von Man Proposes, God Disposes
Kaum ein verfluchtes Gemälde hat einen so düsteren Ruf wie Man Proposes, God Disposes von Sir Edwin Landseer – ein makabres Meisterwerk, das bis heute gut sichtbar im Royal Holloway, University of London hängt.
Landseer malte das Bild im Jahr 1864 und hielt darin das grausame Schicksal der Franklin-Expedition fest. 1845 brach Sir John Franklin mit 129 Männern auf, um die Nordwestpassage zu durchqueren. Sie kehrten nie zurück. Jahre später entdeckten Suchtrupps verlassene Schiffe, skelettierte Überreste und Hinweise auf Kannibalismus.
Landseers verstörende Darstellung zeigt zwei ausgehungerte Eisbären, die sich über die Leichen der gescheiterten Expedition hermachen. Ihre Krallen greifen nach den Überresten einer britischen Flagge und menschlichen Knochen. Der Titel des Gemäldes stammt aus dem lateinischen Sprichwort „Homo proponit, sed Deus disponit“ („Der Mensch denkt, Gott lenkt“) – eine schonungslose Mahnung an die unerbittliche Macht der Natur.
Der Fluch von Royal Holloway:
Schon kurz nach der Ausstellung des Gemäldes behaupteten Studierende, es verströme eine beunruhigende Aura. Anfang des 20. Jahrhunderts nahm eine unheimliche Legende Gestalt an: Jeder, der während einer Prüfung vor dem Gemälde saß, sei zum Scheitern verurteilt.
Mit der Zeit wurde der Mythos noch düsterer. Es hieß, ein Student habe das Bild zu lange angestarrt – und anschließend Selbstmord begangen. Auf seinem Prüfungsbogen hinterließ er eine verstörende Botschaft: „Die Eisbären haben mich dazu gebracht.“
Auch wenn es keine offiziellen Belege für diesen Vorfall gibt, hält sich die Angst bis heute. Noch immer folgt Royal Holloway einer langjährigen Tradition: Vor jeder Prüfung wird das Bild verhüllt, damit niemand unter seinem unheilvollen Blick seine Klausur schreiben muss.
Flüstern aus der Vergangenheit – The Love Letter von Fragonard
Jean-Honoré Fragonards The Love Letter ist ein Meisterwerk des Rokoko, dessen zarte Pinselstriche und warmen Farbtöne den verspielten Geist von Liebe und Geheimnissen einfangen. Doch unter dieser Schönheit verbergen sich düstere Gerüchte über eine unheimliche Präsenz.
Die Legende nahm ihren Anfang in einer privaten französischen Sammlung, wo Diener sich weigerten, den Raum mit dem Gemälde allein zu betreten. Sie berichteten von gedämpften Stimmen, die in der Nähe des Bildes zu hören waren – Flüstern, als würde jemand einen Brief laut vorlesen.
Später, als The Love Letter in einer europäischen Galerie ausgestellt wurde, mehrten sich die Berichte über merkwürdige Vorkommnisse. Sicherheitskräfte erzählten, dass sie eine unsichtbare Präsenz hinter sich spürten. Besucher hörten leise Seufzer und das sanfte Rascheln von Papier, obwohl niemand in der Nähe war. Ein Kunsthistoriker, der spät in der Nacht arbeitete, berichtete sogar, eine Frauenstimme habe ihm ins Ohr geflüstert – doch als er sich umdrehte, war er vollkommen allein.
Welches Geheimnis birgt The Love Letter?
Eine verlorene Liebe? Ein schmerzhafter Verrat?
Oder ein Geist, der für alle Ewigkeit in den zarten Farben der Leinwand gefangen ist?
Das Porträt, das die Augen schloss – Die Alte Dorffrau von Burg Svojanov
Tief in der Tschechischen Republik, nahe der deutschen Grenze, hängt in den alten Mauern von Burg Svojanov ein rätselhaftes Gemälde: Die Alte Dorffrau – ein Porträt, das alle Erklärungen herausfordert.
Jahrelang zeigte es eine betagte Frau mit durchdringendem Blick. Doch im Sommer 2009 geschah etwas Unfassbares: Das Bild hatte plötzlich die Augen geschlossen.
Ein Kurator, herbeigerufen von einem aufgeregten Mitarbeiter, fand das Porträt tatsächlich verändert vor. Alte Fotos bestätigten: Früher waren die Augen offen. Der Rahmen war unversehrt, die Leinwand unangetastet – eine rationale Erklärung gibt es bis heute nicht.
Doch das ist nicht das einzige düstere Geheimnis der Burg. Bei Renovierungsarbeiten stießen Arbeiter auf elf eingemauerte Skelette – darunter auch Kinder. Man nimmt an, dass sie einst einen geheimen Tunnel errichteten und anschließend ermordet wurden, um dessen Existenz zu verbergen.
Manche glauben, die Frau auf dem Porträt sei mit dieser düsteren Geschichte verbunden – und dass ihr geschlossener Blick eine Warnung ist, die wir noch nicht verstehen.
Das verfluchte Porträt mit der geheimen Inschrift – Die Weiße Frau von Schloss Rosenberg
Auf Schloss Rosenberg in der Tschechischen Republik sorgt seit fast zwei Jahrhunderten ein rätselhaftes Gemälde für Gänsehaut: das Porträt von Perchta von Rosenberg, der legendären Weißen Frau.
Unter ihrer Hand befindet sich eine mysteriöse Inschrift. Trotz intensiver Bemühungen von Gelehrten, Kryptografen und Okkultisten konnte sie bis heute nicht entschlüsselt werden.
Der Legende nach verbirgt die Inschrift eine wichtige Botschaft – vielleicht den Hinweis auf einen Schatz oder gar den Stein der Weisen. Doch wer das Rätsel löst, soll einen hohen Preis zahlen.
Es heißt, Perchta sei verflucht, ewig als Geist durch das Schloss zu wandern, weil sie ihrem grausamen Ehemann auf dem Sterbebett die Vergebung verweigerte. Manche glauben, dass derjenige, der die Inschrift entschlüsselt, ihre Seele befreien könnte – oder sein eigenes Schicksal besiegeln würde.
Andere wiederum vermuten, dass die Symbole auf dem Bild alchemistische Geheimnisse bergen, die weit über Schloss Rosenberg hinausreichen könnten.
Glaubst du an die Macht verfluchter Kunst – oder sind das alles nur unheimliche Zufälle?
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